Willy Fries
Bilderzyklus, 18 Tafelbilder
Mischtechnik
Jahre 1936 – 1944
Schmidberg, Wattwil
Der junge Kunstmaler malte ab 1935 in seiner Heimat. Abgewandt von der lärmerfüllten Grossstadt und den sich überstützenden Umwälzungen durch den Nationalsozialismus in Europa, richtete sich Willy Fries in einem Bauernhaus auf dem Schmidberg oberhalb Wattwil ein. Die Geschehnisse im brennenden Deutschland liess er jedoch dicht an sich herankommen.
«Die Gegenwart war erneut im Begriff, den Christus ans Kreuz zu schlagen».
Willy Fries war ein Provokateur seiner Zeit. So verschonte er das Verhalten der Schweiz im 2. Weltkrieg nicht und prangert die Leisetreterei der Kirche an, in dem er das biblische Passionsgeschehen ins eigene örtliche und zeitliche Umfeld malte.
Der Bilderzyklus «Grosse Passion» steht für Widerstand, Eigenverantwortung, Schuldeingeständnis und dem Wunsch nach Frieden.
Nach vielen Jahren eingelagert im Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr in Berlin, kommen die Bilder Anfang Jahr 2024 ins Klosterstift Heiligengrabe.
„Nun hängen Sie wieder – das ist wahrlich Grund zur Freude!“
Ende der 50 er Jahre entstand unter der Regie von Willy Fries der Kinofilm «Gib uns Frieden», welchem die 18 Bilder zu Grunde liegen.
Aufgerüttelt durch die Botschaft der Passionsbilder von Willy Fries komponierte der Toggenburger Musiker Peter Roth 1983 das musikalische Chorwerk «Toggenburger Passion».
Erweiterte Werkangaben
1936 – 1944
18 Ölbilder auf Holz
Unterschiedliche Grössen: ab 40 x 43 bis 100 x 122
Besitz: Evangelische Kirche in Deutschland / Sammlung Evangelische Seelsorge der Bundeswehr
Standort: Leihgabe ans Kloster Stift zum Heiligengrabe
Stiftgelände 1
DE-16909 Heiligengrabe